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Es werden Posts vom September, 2021 angezeigt.

21. vor dem gesetz gleich

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21. vor dem gesetz gleich Miss California nahm ihr GAP-Badetuch und trocknete sich ab. Sie setzte sich und zog einen Granny Smith aus ihrem weissgrünen Hängesack hervor. Als Schnelldenker ergriff Micky die Gelegenheit in verbalen Kontakt zu treten. „Du weisst, man kann aus einem Apfel eine Bong herstellen. Hab’ ich im Knast gelernt.“ Verblüfft blickte sie um sich und erkannte, dass die Stimme von dem seltsamen Wesen neben ihr, das als Micky bekannt war, herrührte. „Verzeihung.“ Drück mich, dachte er und kicherte in sich hinein. „Ich sagte, man kann aus einem Apfel eine Bong herstellen.“ Er nahm einen Schluck Bier und sah zu, wie sie es sich bequem machte um Verbalverkehr zu treiben. „Du kannst eine Bong bauen? Warum hast du das gelernt?“, fragte sie sarkastisch und spitzte ihre Unterlippe. „Weshalb warst du im Gefängnis?“ „Ich bin freiwillig rein gegangen.“ „Was? Freiwillig? Warum hast du das gemacht?“, fragte sie und biss in den Apfel. „Ja, und es war auch nicht einfach. Es dauerte, b

22. onkel eiter

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  22. onkel eiter Auf dem Weg zurück zu ihrem Arbeitstisch beschloss sie sich eine weitere Tass Kaffee zu gönnen. Diesmal wollte sie ihn schwarz trinken. Ob es so bleiben würde oder nicht, interessierte sie kaum. Ihre Gedanken waren woanders. Mr. Cole hatte ihr mitgeteilt, dass wegen des Schlags auf Martins Kopf zwölf Stiche erforderlich waren. Man hatte die rechte Kopfhälfte abrasieren müssen, und obwohl seine Nase durch Mr. Thorndorns spastischen Stoss nicht gebrochen worden war, schrie Candi auf und führte ihre Hände zum Mund, als Onkel Eiter plötzlich vor ihrem Tisch erschien, als ob er dem Erdboden entsprungen war. Seine runden, glänzenden, roten Augen blickten aus einem geschwollenen Gesicht. „Martin! Oh, mein Gott, oh mein Gott …!“, rief sie mehrmals, erhob sich und ging einen Schritt zurück. „Oh, Martin!“, wiederholte sie und nahm ein Kleentex-Tuch um ihren offenen Mund zu bedecken. „Oh, Martin, wie konntest du nur so etwas tun? Hör auf mich zu erschrecken! Warum fin

23. himmel und hölle

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  23. himmel und hölle „Halt.“ Sie setzte ihre Sonnenbrille ab um den ehemaligen Strafgefangenen besser sehen zu können, mit dem sie gerade ein Gespräch angeknüpft hatte und der gerade Sonnenbräune-Lotion in ihre Beine einmassierte. „Ja. Weisst du, im Gefängnis, da drang von aussen diese Aufregung hinein. Man konnte sie durch die verschlossene Tür hören, so dass es tatsächlich sehr laut gewesen sein musste. Roy, so heisst der grosse Typ, nahm sie zuerst wahr. Er signalisierte mir nur, den Mund zu halten, weil ich weiterhin mit dem Fundamentalisten plauderte.“ „Wir begannen zuzuhören. Telefone klingelten, Türen wurden geöffnet und geschlossen. Sogar Don Juan hörte kurz auf zu weinen. Man konnte diese ganze Unterhaltung verfolgen. Leute stellten Fragen, und dann rief jemand laut: ‚Leutnant Miles! Leutnant Miles!‘ Bald hörte man nur noch Sirenen und aufheulende und abfahrende Autos.“ „Kannst du das andere Bein massieren?“ Sie steckte Micky ihr linkes Bein zum Einölen hin. Aus