38. wie man vibriert
38. wie man vibriert
In der ‚Murder-Bar‘ war’s an solch heissen Herbsttagen noch am besten. Icky und Denver hatten sich
für eine Sitzecke nahe der offenen Eingangstür entschieden, um die Passanten vorbeiflanieren zu
sehen. Denver wollte seiner Einsamkeit und Resignation entfliehen und am geselligen Leben teilhaben.
Darum hatte Icky ihn zum Besuch seiner Stammkneipe überredet, in der auch andere ihre
Langeweile überwinden wollten. Aus dem Hintergrund erscholl kakophonische Musik, das heimische
Baseballspiel wurde im Fernsehen übertragen und man konnte das Klappern des Flipperautomaten
und das Plaudern der übrigen Gäste in ihren runden Ledersitzecken vernehmen.
„Verdammt noch mal, Icky, ich hasse es, an der Bar meinen Ausweis vorzeigen zu müssen. Wie
alt sehe ich denn aus?“
„Du bist eben nicht Stammgast. Ja, ich weiss, dass wir in einem Polizeistaat leben. Das Thema
sollten wir aber nicht wieder aufwärmen.“
„Ich kann dir sagen, weshalb hier nie was los ist.“
„Junge, ich sehe, du hast schlechte Laune.“
Hast du von den letzten Gerüchten aus dem Grid gehört?“
Icky liess ihn ruhig weiter sprechen.
„Du erinnerst dich sicher an das Kunstprojekt von Roger und Belinda, von dem du mir erzählt
hast. Also Miss Kitty erzählte, dass es nicht verwirklicht werden wird und sie jetzt nicht mehr miteinander
sprechen.
„Ich kann mir schon denken, was passiert ist“, sagte Icky und nahm einen kräftigen Schluck Bier.
„Ja, klar, wieder der gleiche Hausstreit. Die Vorstellung, dass die Art Diva und der Art Pharao zusammen
arbeiten und Kunst schaffen könnten, war sowieso eine Schnapsidee. Belinda besitzt das
Drehbuch und Roger die Kamera. Aber er verfolgt eigene Pläne. Er war sehr eifrig, hat das Material
besorgt und bei Leuten für den Film Interesse geweckt.“
„Er bat mich sogar Saxophon zu spielen. Es war eigentlich absehbar, dass sie das nicht wollte. Sie
ist eben eine der Verflossenen, die nicht mit mir redet. Nach all den Jahren kann sie mich immer noch
nicht ausstehen.“
„Kannst du dir denken, was die Hexe gemacht hat? Für das Drehbuch hat sie das Copyright erwirkt
und auf die Gesamtkonzeption Rechtsanspruch geltend gemacht. Roger erhielt einen Brief vom
Rechtsanwalt und nun gibt es für den Film kein Drehbuch mehr.“
„Mein Gott, Denver, immer das gleiche. Böses Blut fliesst weiter durch das Grid-Viertel, und wie
sonst ereignet sich einfach nichts und wir mögen uns wieder etwas weniger. Leben im Paradies!“
„Richtig blöd.“
Icky nickte und lächelte Denver zu fortzufahren.
„Zwar schätze ich Roger nicht besonders, denn er nimmt manchmal den Mund reichlich voll, aber
immerhin ist er Mann’s genug etwas anzupacken. Er ist kein Weichei und erhebt keinen Anspruch auf
jede kleine Idee, während sie sich in die Hosen macht.“
„Ja, genau wie die Geniuses“, sagte Icky, wobei er darauf anspielte, wie sie die ganze neoterroristische
Kunstrichtung übernommen die ursprünglich Denver und er gegründet hatten. Sie waren
gezwungen worden, dem Namen ihrer Kunstrichtung die Bezeichnung ‚antikonstruktivistisch‘
hinzuzufügen und ein ‚t‘ wegzulassen, um ein griffiges neues Initialwort zu bekommen.
„He, sieh mal, da ist ja der Art Pharao! Wenn man vom Teufel spricht …“
Sie sahen Roger hereinschlendern, sich zur Bar schlängeln und ein Bier bestellen.
„Um seine Drogen zu bekommen, braucht auch er seinen Personalausweis nicht zu zeigen“, sagte
Denver und Icky ergänzte: „Weil er der Art Pharao ist.“ Beide lachten über den Witz.
„Hast du gehört, dass vor einiger Zeit seine Frau geschlagen wurde, weil sie sich vorgedrängelt
hatte? So friedlich geht es hier zu. Schiesse zuerst und stell’ danach bloss keine Fragen mehr!“, sagte
Denver.
„Ich bin erstaunt, dass er immer noch herkommt.“
„Ich nicht, denn alte Gewohnheiten bleiben. Ausserdem, wo sonst sollte sich der Art Pharao denn
wohlfühlen?“
Deenver Griess sass wieder ruhig da, und es überkam ihn ein Gefühl des Abscheus gegen seine
Zeitgenossen im Grid. Icky genoss derweil sein erstes Bier und erblickte manchmal jemanden,
der vor dem Likal herumhing oder offensichtlich zeilos vorbeilief. Er beobachtete eine Frau in alter
indianischer Bekleidung, die jemanden herzte, den sie lange nicht gesehen hatte.
„Wie geht’s?“, hörte Icky sie mit lang gezogenen Vokalen fragen, so dass ihre Stimme quietschte
wie abgefahrene Autoriefen. „Hab deine Show kürzlich im DKVS-Sender erlebt.“
„Aber du weisst, Denver, dass ab und zu gute Sachen passieren. Erinnere dich daran, wie ich dir
erzählte, dass ich meine Brieftasche verloren habe!“
„Hast du mir gar nicht erzählt. Wie ist denn das passiert?“
„Ach, Denver, wenn ich das müsste, hätte ich sie doch nicht verloren. Zehn Punkte für eine blöde
Frage.“
„Hast du sie wieder gefunden?“
„Nochmals zehn Punkte! Ich habe sie mit viel Inhalt verloren: Adressen, Telefonnummern, Führerschein.
Und wenn man den nicht besitzt, ist man nichts in den USA. Zusätzlich noch das Geld, das
ich bei der Frau verdient hatte.“
„Mensch, Micky, du hattest aber wirklich einen Icky-Ekel-Tag.“
„Ja, Icky. Das ist jetzt mein neuer Name. Aber einen Augenblick! Wie ich sagte, es gibt was Positives
und das ist: Mein Name ist Icky.“
„Auf deinem Führerschein?“
„Nein, stell dir vor: Ich traf den Typ, der in der Church of Christ diesen Skandal verursacht hat und
der taufte mich Icky Ill. So kannst du mich also in Zukunft Icky nennen.“
„Du wurdest in der Church of Christ getauft?“
„Nein, aber der religiöse Typ, der neben dem Altar schlief, du erinnerst dich doch, dass ich in der
Sutters Weekly darüber berichtete. Ich wollte meinen Namen sowieso ändern; so wurde ich, als er
meinen Namen nicht verstand, zu Icky.“
„Du trafst den also und wurdest zu Icky?“
„Gesagt, getan. Er sprach meinen Namen falsch aus.“
„Von jetzt ab also Icky Ill“, sagte Denver. „Das müsste man eigentlich allen laut verkünden.“
„Mochtest du wirklich missen, was passiert ist?“
„Womit?“
„Mit der Brieftasche?“
„Ach, ja. Du hast mein Interesse geweckt. Du hattest ja einen richtigen Icky-Ekel-Tag.“
„Überall habe ich gesucht, hab’ das Galaxy auseinander genommen und angestrengt nachgedacht,
bin zum June’s Market gegangen, wo ich Eis kaufen wollte, aber nicht konnte, weil June glaubte, mein
Fünf-Dollar-Schein wäre nicht echt.“
„Wie bitte?“
„Ach, nicht gerade wichtig. Es passierte Folgendes: Nachdem ich alle Möglichkeiten durchgegangen
war, entschloss ich mich einen neuen Führerschein zu beantragen und stieg in den Bus zur
Führerscheinstelle DMV. Ich besass noch genügend Kleingeld für die Busfahrt und tat das aus
Bequemlichkeit, denn er Bus fährt direkt hin und das Amt ist ja weit weg. Ich steige also ein, laufe
lächelnd durch den Gang und setze mich wie gewöhnlich neben jemanden, obwohl der Bus nicht voll
besetzt ist. Du weisst sicher, wie sich Leute ärgern, wenn man in ihren Dunstkreis eindringt. An der
nächsten Haltestelle steigt ein Penner ein und will mit einem Zwanzig-Dollar-Schein bezahlen.
Daraufhin sagt der Fahrer, er könne darauf nicht rausgeben. Der Typ ist jedoch stur und steigt einfach
nicht aus.“
„Ja. So was habe ich auch schon erlebt, dass man es passend haben musste oder sonst nicht mitfahren
konnte.“
„Genau.“ Er wischte sich mit einem Ärmel den Bierschaum von den Lippen. „Der Bus würde nicht
weiterfahren, bevor der Penner aussteigen würde. Aber der bleibt hartnäckig. Es gibt eine längere
Auseinandersetzung zwischen den beiden und die wenigen Fahrgäste sind genervt. Natürlich bietet
niemand an, den Geldschein zu wechseln; denn das wäre doch zu sozial für unsere Sacramentoer. Ich
kann auch nicht wechseln, so tue ich auch nichts. Wir starren also alle auf den Typ und beobachten
dann, wie er in die Hosen pisst.“
„Das gibt’s doch nicht!“
„Doch, der pinkelt auf Befehl. Ich muss das auch noch lernen. Mann, du hättest sehen sollen, wie
die blöden vor mir sitzenden Teeniemädchen sich ekelten. Nach dieser Pinkelperformance steigt der
Typ aus und wir können die Urinluft geniessen. An der nächsten Haltestelle fordert uns der Fahrer auf
auszusteigen und den nachfolgenden Bus zu nehmen und wir haben das Grid-Vertel noch nicht mal
verlassen.“
„Sieh mal, wer gerade aus dem SUV-Landrover ausgestiegen ist.“
„Wo denn?“
„Auf der anderen Strassenseite: die Art Diva.“
„Hoffentlich kommt sie nicht her. Ich hab’ keine Lust mir von ihrer negativen Rechthaberei den Tag
verderben zu lassen, denn ich will in ihrem trivialen Sreit nicht Partei ergreifen.“
„Wenn du das nicht machst, werden sie dich am Ende beide hassen. Man kann’s keinem recht
machen.“
„Du weisst, deshalb hasst sie mich. So hör weiter zu; an der Bushaltestelle …“
„Ich dachte, die Geschichte wäre schon zu Ende.“
„Ich bin noch nicht beim DV angelangt. Gegenüber dem ‚B and B‘ laufe ich also mit den übrigen
ausgeladenen Fahrgästen herum und will den einen von ihnen ansprechen. Er sieht mich die ganze
Zeit an. Ich lächle also und wir beginnen uns zu unterhalten. Wir meinen beide, dass der Vorfall im
Bus ziemlich unangenehm war. Aber ich spreche über das Verhalten des Busfahrers und er über das
des Penners, und dann reden wir darüber, warum wir mit dem Bus gefahren sind und ich erzähle ihm
von meinem Missgeschick, dem Verlust. Er fragt mich nach meinem Namen und der Farbe der Brieftasche.
Und ich denke, ich seh’ nicht recht, aber tatsächlich zieht er sie aus seiner Aktentasche und
überreicht sie mir.“
„Nicht zu glauben“, murrte Denver.
„Wirklich wahr! Meine Brieftasche. Ich konnte es auch nicht glauben. So was kann doch in der
wirklichen Welt nicht passieren. Menschen geben Brieftaschen doch nicht zurück.“ Er nahm einen
kräftigen Schluck Bier. „Er sagte, er hätte sie auf dem Gehweg gefunden, Ich muss sie verloren haben,
als ich, neben José sitzend, aufgestanden war.“
„Welcher José“
„Dieser Latino bei Power, der, wie er sagte, auch entlassen worden war.
„José. Das kann ich mir denken. Er ist schon öfter wegen seiner Unbeherrschtheit straffällig
geworden. Ich wusste, dass er es nicht mehr lange machen würde. Diese Power-Hexen hatten ihn nur
eingestellt, weil sie für einen ehemaligen Strafgefangenen vom Staat Geld erhalten konnten.“
„Scheisse.“ Icky schnippte mit einem Finger „Verdammt. Was für ein Zufall! Mir ist erst klar geworden,
weshalb er so vertraulich war. Ich war mit ihm im Gefängnis. Er kocht ausgezeichneten
Kakao. Interessiert dich das noch?“
„Na klar. Sprich weiter!“
„Immerhin, dieser Typ wollte sie mir wieder zukommen lassen, aber nur wie? Auf meinem Führerschein
stand doch meine alte Adresse. Es war wirklich ein Wunder!“
„Oh, Wunder hören niemals auf“, antwortete Denver und nahm ein Schluck Bier.
„So stecke ich die Brieftasche ein und biete dem Typ einen Kaffee an, aber er sagt, er müsste zur
Arbeit. Ich biete ihm Geld, aber er lehnt ab. Der Bus fährt ab und er fährt mit den anderen mit und ich
stolpere erstaunt ins ‚B and B‘ auf einen Kaffee und um etwas zu essen. Aber damit war’s noch nicht
zu Ende.“ Er tippte Denver an, aufmerksam zu sein.
„Manchmal hat man einen wirklich guten Tag. Ich hatte Glück und war ganz froh, so dass ich freigebig
sein wollte, denn ein neuer Führerschein wäre teuer geworden. Also bestelle ich eine Tasse Kaffee,
nehme Platz und sehe diese schwergewichtige Avon, die einen Teller Minigelee-Donuts verschlingt
als Morgenimbiss, und ich weiss, dass sie mich nicht ausstehen kann wegen des Fotoroids von ihr.“
„Mistdonuts: Das wäre vielleicht ein guter Name für eine Band“, unterbrach ihn Denver.
„Stell dir vor, wer hereinkommt?“
Denver schültelte den Kopf.
„Dieser Penner, noch nass zwischen den Beinen. Und ich sehe schon, dass es auf eine Kraftprobe
hinausläuft; aber bevor Avon ihn hinausschmeisst, biete ich ihm eine Tasse Kaffee an, denn indirekt
war er ja dafür verantwortlich, dass ich meine Brieftasche wiederbekommen habe.“
„Avon möchte sich mit ihm nicht anlegen, und, ehrlich gesagt, ich bot ihm den Kaffee auch nur an
um sie zu ärgern. Ich hatte eigentlich nicht gewollt, dass er mir die Luft verpestete. Aber viel Gutes
bringt manchmal auch etwas Schlechtes mit sich. Es gelingt ihm bleiben zu können. Der Geruch ist
unerträglich und verdirbt einem den Kaffeegenuss. Avon besteht darauf, dass er gehen solle. Schliesslich
knöpft er seinen Sportsakko zu, nickt mir zu und geht. So sitze ich in aller Ruhe da und lese die
‚Sutters Weekly‘. Beim Rausgehen finde ich etwas. Was wohl?“
„Das kann nicht sein.“
„Doch, die zwanzig Dollar auf dem Boden liegen. Und deshalb bist du der Nutzniesser meines
Glücks.“
Sie stiessen mit ihren Brieftaschen an.
„Möchtest du auch von dem dritten Glücksfall hören?“, fragte Icky lässig.
„Was, hast du etwa im Lotto gewonnen?“
„Nö“, antwortete Icky. „Sieh mal!. Gutes kommt nur beim dritten Mal, genauso wie Schlechtes.
Ich denke, na super, das ist wohl mein Glückstag. Wann und wo werde ich Glück haben? Natürlich
denke ich an den Lotteriegott, aber auch an den Penner und daran ihm sein Geld zurückzugeben. So
mache ich mich auf den Weg, suche überall, finde ihn aber nicht. Vielleicht kann man das auch Glück
nennen. Auf dem Weg zurück zum Galaxy rubbele ich, gewinne aber nicht. So glaube ich schliesslich
kein Glück mehr zu haben. Am Galaxy angekommen erinnere ich mich an die Kiste von der Frau, bei
der ich geputzt und den Keller aufgeräumt habe; ich hatte sie ja noch nicht geöffnet. Ich denke, die
muss mit dem erwarteten Glücksfall zusammen hängen“
„Ich entferne das Plastikband und finde darin eine Gideon-Hotel-Bibel, einige Perücken, Badetücher,
CDs verstorbener Popstars und eine Menge nicht gebrauchter Schnürsenkel, und weiter unten
eine Zahnbürste, eine Dose Vaseline mit ein paar Scharmhaaren daran, eine Sammlung Kopfhaare im
einem Briefumschlag und einen Beinrasierer.“
„Dann finde ich etwas Rosarotes; das verwirrt mich völlig. Keine Ahnung, was es sein sollte, sieht
erst so aus wie eine Damentaschenlampe. Ich drehe es um, um herauszufinden, wie man es einschaltet,
und tatsächlich beginnt es zu vibrieren. Erschocken warf ich es weg und versuchte es wieder
zu finden, fand es auch unter dem Wagen, noch immer vibrierend.„ Er holte das rosarote Ding
aus einer Hosentasche. „Hier, Sieh mal!“
„Ohne Scheiss.“ Denver warf einen Blick auf den phallischen Gegenstand. „Mensch, das ist ja ein
Dildo!“
„Ja, und sieh mal!“ Icky drehte den Vibrator um und dieser begann zu brummen. „Den können
wir für eine Kunstaktion gebrauchen.“ Dann gab er ihn Denver.
„Man weiss nicht, welcher Muschi er schon gedient hat.“ Er nahm einen Duft wahr.“
„Wie auch immer. Für dich ist’s sicherlich etwas seltsam. Es ist absolut toll solch einen Dildo zu
finden.“
„Hallo, kann der Motor Energie speichern? Wir gelangen in ein Würmerloch.“ Er hielt den Dildo
vor seinen weit geöffneten Mund und begann zu lachen, als er sich vorstellte, wie zwei kahlköpfige
Männer über die Qualität eines Dildos diskutieren. Er wechselte das Thema. „Was hast du noch
gefunden?“
„Ja, ich bin ganz aufgeregt.“ Icky schaltete den Vibrator aus und steckte ihn weg. „Noch ein paar
hübsche Sachen. Doch das Beste war der Vibrator. Aber mir ist jetzt ein bisschen unheimlich. Vielleicht
ist gerade eine Frau gestorben und die
Andenken an ihr Leben sind in eine Kiste gesteckt worden. Aber das ist nicht alles.“
„Was? Was könnte besser sein als ein Dildo? Mm“, dachte Denver einen Augenblick. „Ich kenne ihr
Adressbuch.“
„Denk mal noch mal scharf nach! Was würde sich lohnen?“
„Du hast Geld gefunden.“
„ Nein, Liebesbriefe, von einem Typen namens Jack, ziemlich alberne Bilder. Er hatte wohl eine
Schwäche für rasierte Geschlechtsteile.“
„Gott, Micky, ich meine Icky! Hoffentlich hast du die aufgehoben zur Verwendung bei einer Darstellung
und Dokumentation eines Frauenlebens, einschliesslich Zahnbürste, Vibrator und Liebesbriefen.“
„Eigentlich gar keine schlechte Idee, Denver.“
„Ja, und wir können Tierschutzorganisatoren engagieren, die Pussycats durch den Austellungsraum
laufen lassen. Schon immer habe ich lebende Tiere in einem Kunstprojekt haben wollen und bei
der Performance schiebe ich dann den Dildo in meine Rosette und pupse ihn heraus auf die amerikanische
Flagge.“
„Warum nicht noch einen drauf? Wir stecken den Vibrator in eine Pussy und die Pussy in dich hinein.
Damit provozieren wir alle.“
„Aber Icky, manchmal gehst du wirklich zu weit!“
„Und Neon und Tomaten und den 9. September 2001.“
„Und alle religiösen Symbole, die uns zur Verfügung stehen. Sie werden toben. Die Schlagzeilen
sehe ich schon; Kunst tötet, A.K.N.E.-Künstler high bei einer Vernisssage.“
„Es ist so unglaublich. Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll.“„Einige Köpfe drehten sich
um, als Belinda zur Bar ging. Andere Leute setzten ihre Gespräche fort, während sie sich auf eine
bevorstehende leidenschaftliche Auseinandersetzung gefasst machte.
„Icky, warum zeigst denn Belinda nicht, wie du vibrierst?“
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