13. schlechter tag bei realife

 13. schlechter tag bei realife


Candi blickte auf das Stück Kuchen, das noch in der rosafarbenen Schachtel verblieben war und drehte

den Thermostatschalter herunter. Wenn der Wärmerekord für diese Jahreszeit auch noch nicht gebrochen

worden war, war doch der Frühling ungewöhnlich warm gewesen, und falls die Hitzeperiode

weiter andauern sollte, würden die Bewohner des Valley mit einem langen, trockenen, glutheissen

Sommer rechnen können.

Die globale Erwärmung beschäftigte sie nur wenig, denn ihre Gedanken waren ganz woanders.

Seit der Bombendrohung hielt Candi den Telefonistenplatz besetzt. Wenn es auch nicht die erste Gewaltdrohung

gegen die Firma war, mussten doch erhöhte Sicherheitsmassnahmen noch aufrechterhalten

werden. Das Gebäude III wurde evakuiert und Polizeihunde wurden eingesetzt um nach Plastikbomben

zu suchen. Wie gewöhnlich wurde jedoch nichts gefunden. Die Firmenakten wurden nach

verärgerten Beschäftigten durchsucht und Konferenzen verschoben.

Widerwillig führte sie jede neue Aufgabe aus in dem Bewusstsein, dass der Tag ihr besonderer Ehrentag

hätte sein sollen. Stattdessen wurde er ein Tag der Mühen und persönlicher Intrigen. Sie hatte

versucht einen neuen Mittagessenstermin festzulegen, wurde aber von Jo Sun höflich darüber informiert,

dass der gesamte Nachmittag völlig ausgebucht war. Ein Büffet spätabends bot sich als einzige

Alternative. Nicht einen Augenblick vermochte sie die Musse zur Lektüre der ‚Sutters Weekly‘ zu finden,

und nun war sie auf das Schlimmste gefasst. Das letzte Kuchenstück legte sie auf einen Teller

auf ihrem Arbeitstisch und warf die Schachtel fort. Anscheinend würde sie schliesslich doch noch

etwas Zeit haben ihre Gedanken ordnen zu können.

„Candi!“, ertönte Jims Stimme von ausserhalb. Er hatte auch den ganzen Morgen über herumlaufen

müssen, da er von einer wichtigen Stelle zur anderen geschickt worden war. Er stiess die Milchglastür

zur Bürovorhalle auf mit einem Schäferhund und einem Polizisten im Gefolge.

„Candi, könntest du zu mir ins Büro kommen? Ich möchte einiges aufschreiben, bevor der Polizist

wieder geht.“ Er lief hinüber zur Kaffeemaschine und musste

feststellen, dass sie leer war.

„Candi, bist du so nett und brühst noch mal Kaffee auf? Ich werde die Tassen abwaschen.“ Den

Friedensstifter und seine Freundin geleitete er in sein Büro, sammelte die überall in der Lobby herumstehenden

Tassen und ging zur Toilette.

Zögerlich wand Candi sich mit Hilfe der Arme aus dem Arbeitssessel heraus und bemerkte einen

dunklen Schokoladenfleck auf ihrer aquamarinblauen Viskosebluse knapp über der rechten Brustwarze.

Sie fiel in ihren Sitz zurück und versuchte ihn mit einem Zeigefinger zu entfernen. Nachdem

der erste Versuch misslungen war, benetzte sie ihn mit der Zunge und rieb weiter. Leider wurde dadurch

die süsse Masse immer mehr in ihre Bluse hinein gedrückt. Ausserdem wurde die Brustwarze

durch diese Stimulation sichtbar erregt. Ganz auf sich selbst konzentriert berührte sie diese und zog

die Schultern zusammen, so dass ihre Brust zu schaukeln begann, als sie plötzlich die Wärme eines

anderen menschlichen Wesens verspürte. Verblüfft blickte sie auf, ganz überrascht Martin zu erblicken,

der breit grinsend an der Theke stand. „Martin!“, rief sie aus, erhob sich, rückte ihre Bluse

zurecht und verschränkte die Arme.

„Ist Mr. Cole schon zu sprechen? Er wollte in einigen Stunden zurückkommen.

„Wir erhielten eine Bombendrohung.“

„Ich weiss. Hast du mich nicht fortgehen sehen? Mr. Cole hat’s mir schon gesagt. Hat dir der

Kuchen geschmeckt?“

„Heute hab’ ich nur ein kleines Stück genossen. Anscheinend hat jeder Vorbeigehende etwas davon

probiert. Ein Stück habe ich noch retten können.“


„Also, es gab doch keine Explosion?“

„Das passiert nie. Irgend so ein Spinner ruft immer wieder an. Das wird schon zur Gewohnheit.

Er scheint den Drogen verfallen zu sein.“

„Mein Sohn wohl auch.“ Er schnäuzte sich kurz mit seinen Fingern. „Wie klang seine Stimme?“

„Schwer zu sagen. Gedämpft und gedehnt. Nach jedem Wort erfolgte eine Pause.“

„Was hat er denn gesagt?“

„Genau deshalb vermute ich, dass er Drogen nimmt; denn er benutzte Worte wie ‚clever‘, ‚Geld‘

und ‚Wir sind die Opportunisten‘.“ Martin blickte ganz verwirrt. „Aber du weisst doch, jeder in den

USA nimmt Drogen, der Präsident nimmt das Antidepressivum ‚Halcion‘, die hyperaktiven Kinder

erhalten das Beruhigungsmittel ‚Ridilen‘ und der Obdachlose seinen Fusel ‚Morgan David Double X‘.

Welche Droge konsumierst du, Martin?“

„Viagra.“

„Aber hallo!“, lachte sie in sich hinein. „Weshalb sagst du dann, dein Sohn sei drogenabhängig?“

„Weil er Künstler ist. Die nehmen doch alle Drogen. Das weiss sogar ich. Ausserdem ist er homosexuell.“

Es fiel Martin nicht leicht das Wort auszusprechen.

Na, aber Freedom ist auch Künstlerin und nicht drogenabhängig.“ Candi war etwas verstört. „ Du

kannst doch deinen drogensüchtigen Sohn nicht aufgeben, weil er schwul und Künstler ist.“

„Der Grund ist seine Lebensweise. Tagsüber schläft er. Er sieht nicht gesund aus, übt keinen ordentlichen

Beruf aus, verfügt über keine Kreditkarte und kein Sparkonto und besitzt auch kein Auto.“

„Aber Martin, deswegen wird man doch nicht drogenabhängig. Wie auch immer, ich will das nicht

vertiefen.“

Martin atmete plötzlich schwer und schnäuzte in eine Hand. Nach rascher Entschuldigung

stürzte er zur Toilette, gerade als Jim mit vier Bechern Kaffee wieder aufkreuzte und flugs auf Candi

zusteuerte.

„Candi!“, sagte Mr. Thorndorn, als von einem Rundgang durch den Betrieb mit einem Stapel rosafarbener

und blauer Formen zurückkehrte und eilig die Vorhalle betrat. „Hat Mr. Cole …?“

„Ralph!“, schrie Candi.

Die drei Männer stiessen zusammen. Der mit der Aufschrift „Candi“ versehene Becher donnerte

auf Martins rechte Gesichtshälfte, während Jim das Gleichgewicht zu halten versuchte. Dann entglitten

ihm die Becher und zerbrachen krachend beim Aufschlagen auf den gefliesten Fussboden.

Martin erfasste Schwindel, seine Knie wurden schwach, er sackte langsam zusammen, fasste sich

an den Kopf und stöhnte, als er auf dem Boden zusammenbrach. Mr. Thorndorn eilte ihm zu Hilfe,

fiel gleichzeitig mit Martin hin und die mitgebrachten Formen flogen in tausend Stücken durch

den Raum.

Jim, der den Zusammenprall unverletzt überstanden hatte, wurde zur Seite geschoben, stolperte

über den Topf mit der Büropflanze und stiess beim Sturz auf den Kühlapparat die Wasserflasche mit

Sierra-Madre-Wasser um. Sie zerbrach und ergoss ihren Inhalt auf die weissen Fliesen. Das kalte

Quellwasser durchnässte Martin völlig, als er unter den schweren Vorstandschef, der sich mit wilden

Bewegungen zu befreien versuchte, zu liegen kam. Martin begann zu ächzen, da es ihm kaum möglich

war sich von dem sehr glatt gewordenen Fussboden zu erheben. Mr. Thorndorn gelang es zwar

sich aufzurichten, rutschte aber rückw.rts zur Eingangstür hin aus und landete auf seinem runden,

schlaffen Gesäss. Martin rollte nach rechts in eine Embryolage, sabberte, hustete Schleim und blutete

wegen der durch die Kaffeebecherschnitte erlittenen Schnitte.

„Candi!“ Paul Pickel, ein sehr korpulenter Teenager und allgemeiner Sklave für Realife, kam zurück

mit den köstlichen Backwaren, die Mr. Thorndorn für seine schuftenden Beschäftigten bestellt hatte.

Als er die Milchglastür des Vorraums öffnete, traf sie Mr. Thorndorns unteren Rücken. Der starke

Schlag verursachte einen stechenden Schmerz und schleuderte sein rechtes Bein nach vorn, so dass

eine Schuhklappenspitze seiner ‚Wally‘-Lederschuhe Martins Kopf erreichte.


Als er all diesen Lärm hörte und das Schlimmste erwartete riss der Polizist kraftvoll die Tür zu Jims

Arbeitszimmer auf und liess seinen bellenden Schäferhund herausgeschossen kommen. Der Hund

sprang über Martin hinüber und griff den Lieferjungen an, wobei die rosafarbene Schachtel in die Luft

geschleudert wurde, um nur wenige Zentimeter über Martins linkem Ohr zu landen. Der vor Schmerzen

aufschreiende Martin krümmte sich und bedeckte seinen Hinterkopf mit seinen Händen.

„Schiessen Sie nicht!“, brüllte Candi und riss ihre Arme mit hoch erhobenen Handflächen in die Höhe.

„Bei Fuss!“, befahl der Polizist und der Hund gehorchte, nachdem er den Eindringling beruhigt

und in Mr. Thorndorns Arm gebissen hatte und zerriss seinen Ärmel. Blut rann hervor.

Candi stand an ihrem Tisch und sah zu dem benommenen, stöhnenden Martin hinunter, der in

einer Lache von grün und orange gefärbtem Zuckerwasser lag. Einige Zentimeter von seinem blutbefleckten

Kopf entfernt befand sich ein besprenkelter Zitronenkringel. „Was für ein Durcheinander“,

sagte sie, wobei sie sich an einen Ausruf in einem Film erinnerte. Ihre Augen wandten sich von

Jim ab, der neben dem Wasserkühler eingeschlafen war, und Paul Pickel, der zitternd in Eingangsnähe

auf dem Boden lag, und dem schwer atmenden Mr. Thorndorn zu und sah, wie daneben der

durch Bisse verletzte Paul seinen Arm betupfte.

In wenigen Minuten waren vier erwachsene Männer zu Boden gegangen. Nur Candi und der Polizist

konnten sich aufrecht halten und den Gestrauchelten helfen. Sie schüttelte den Kopf, nahm den

Kopfhörer ab und blickte den Polizisten an. „Soll ich den Krankenwagen bestellen?“, fragte sie, neigte

ihren Kopf zur Seite und legte ihre linke Hand auf die Hüfte.

Als der Krankenwagen ankam, war Jim schon erwacht und hatte Mr. Thorndorn informiert, dass

der Verletzte der Mr. Griess war, den sie einstellen wollten. Als er untersucht wurde, sah Candi, wie

Mr. Thorndorn Paul Pickel kündigte, aber soviel Anstand besass, sich bei Martin für den Schlag ins Gesicht

zu entschuldigen. Sie hörte zu, wie Mr. Thorndorn eine Art Gespräch mit Martin begann und

ihm, als er wieder aufgestanden war, eine Stellung bei Realife versprach.

Als Martin zum Krankenwagen begleitet wurde, begaben sich die noch gehfähigen Verwundeten

auf den Heimweg um wieder zu genesen. In dem Bürovorraum herrschte plötzlich Stille. Das Reinigungspersonal

traf ein um die Unordnung zu beseitigen. Als jemand von ihnen den Kuchen auf der

Theke bemerkte, wurde er ihm von Candi geschenkt. Frustration ergriff ihre Stimmbänder und trieb

ihr Tränen in die Augen. Sie wäre lieber wegen Menstruationsbeschwerden zu Hause geblieben, als

all das erlebt zu haben. Es gäbe keine Hoffnung mehr ihr heisses Verlangen nach Fleischprodukten

zu stillen, keine Jo-Sun’s Special Swiss Sweet and Sour und am schlimmsten: Es gäbe keinen Kuchen

mehr. Sie hatte jeden damit versorgt ausser sich selbst, und nun gab’s kein einziges Stück mehr, nur

noch die Krümel in der Schachtel im Abfall, die sie mit ihren Fingern ertastete, und sie genoss das

wenige, das sie noch fand, und sie wünschte sich so viel mehr. Sie räumte sämtliches Büromaterial beiseite,

verschränkte die Arme und legte den Kopf auf ihren Schreibtisch.

„Kein Kuchen mehr, verdammt!“, fluchte sie, während ihr Kopf noch auf den gekreuzten Armen

ruhte. Sie schloss die Augen und liess die vergangenen Ereignisse vor ihrem geistigen Auge vorbei

ziehen. Die Verwirrung versuchte sie durch Ordnung zu überwinden; aber alles hatte sich so schnell

ereignet. Sie verstand nicht, wie Martin innerhalb von Sen Uhrkunden drei Männer hatte zu Boden

stürzen und ihnen durch verschiedene Verletzungen solche Schmerzen hatte zufügen können.

Sie erinnerte sich an das fürchterliche Geräusch beim Aufschlag des Kaffeebechers auf Martins

Schädel, an seine Schmerzensschreie, als er von Mr. Thorndorn getroffen und von einer Keksdose

fast aufgespiesst wurde. Plötzlich kroch eine weitere Erinnerung an Gewalt aus ihrem Unterbewusstsein

hoch und setzte sich in ihrem Bewusstsein fest: das Geräusch, als Little Lisa Pisa von einem

Ford Galaxy 500 angefahren worden war.

Little Lisas Grossvater war verstorben und sie wurde dem Teenager Candi zur Betreuung anvertraut.

Sie blieb morgens in Candis Haus auf der anderen Strassenseite, während die übrige Familie

Pisa an der Beerdigung teilnahm. Um ein Uhr wollten sie wieder zu Hause sein.


Als der Kombi der Familie in die Zufahrtsstrasse einbog, nahm Candi Lisa, die schon seit dem geplanten

Zeitpunkt ihren Mantel anhatte und vorbereitet war zu gehen, und die ihre Häuser trennende

Strasse überqueren wollte. Candi breitete ihre Arme vor sich aus um Lisa zurück zu halten, die sich

auf das Wiedersehen mit ihren Eltern freute und darüber endlich Candis unangenehm riechendes

Haus zu verlassen. Als Candi glaubte, die Verkehrssituation erlaube es, liess sie Lisa loslaufen. Aber

als sie bemerkte, dass das weisse Ford Galaxy um die Kurve bog, war es zu spät. Bevor Candi auf die

Gefahr hinweisen konnte. Rannte Lisa über die Strasse.

Mr. Pisa schaltete den Motor aus, gerade als die Familie das schreckliche, durch den Unfall verursachte

Geräusch hörte: das Quietschen der Bremsen, das Brummen des von den Reifen abgeriebenen

Gummis und das Aufschlagen von Little Lisas Körper auf den verchromten Stossdämpfer. Alle

drehten sich um und sahen, wie das Kind einen vollkommenen Dreifachsalto ausführte und auf den

frisch gemähten Rasen im Vorgarten geschleudert wurde.

Mrs. Pisa stiess so rasch die Tür auf, so dass diese mit gleicher Kraft zurück schnellte und ihre

rechte Wade erfasste, die sich beim Aussteigen zwischen der Tür und dem Türrahmen befand. Mr.

Pisa, der schon ausgestiegen war, rannte zum Unfallort, stolperte über einen Gartenschlauch und

blieb auf einem hervorstehenden Metallsprinkler, der eine Kniescheibe zersplitterte, liegen. Die anderen

Kinder konnten wegen der Sicherung die Hintertüren nicht öffnen. Sie schlängelten sich frei,

indem sie über die Vordersitze kletterten, über die gegen die Schmerzen ankämpfende Rose, und krochen

auf der Fahrerseite hinaus. Ohrenbetäubend schreiend schlugen sie mit den Armen um sich

und rannten zwischen ihrem sich windenden Vater, ihrer eingeklemmten Mutter und ihrer weinenden

kleinen Schwester umher.

Rose, die in ihrer Hysterie den Sicherheitsgurt nicht zu öffnen vermochte, wurde schliesslich von

einem ihrer Söhne befreit und humpelte hinüber zu ihrem gestürzten Kind. Sie kniete vor ihm nieder,

schlug sich auf die Brust und fragte den Allmächtigen mit starker, gedämpfter Stimme: „Perqué

no mio?“

Die Nachbarn, die den warmen Nachmittag beim Werkeln im Garten genossen, eilten herbei und

wurden Zeugen des Familiendramas. Sie konnten das tragische Geschehen, das zusätzlich zu dem

Tod des Grossvaters die Familie heimgesucht hatte, nicht glauben, so dass sie gemeinsam in Schluchzen

ausbrachen. Bald hatten sich über zwanzig Erwachsene vieler Nationalitäten eingefunden, die

voller Mitleid zu helfen versuchten.

Klagendes und verzerrtes Englisch konnte man zwischen dem Schreien und Ächzen vernehmen.

Rose, die über Lisa ohnmächtig geworden war, wurde von Liberta und ihrer älteren Schwester Mona

in das Haus getragen. Roses Hacken schlürften über die Ziegelstufen der Eingangstreppe, als sie hinein

gezogen wurde.

Der älteste Sohn trug seine verletzte Schwester, die in seinen Armen liegend wild um sich schlug,

ins Haus, gefolgt von seinem erschütterten Vater, der von zwei Männern aus der Nachbarschaft gestützt

wurde.

„Was soll ich nur machen?“, seufzte Candi und atmete schwer. Es war eine sehr schmerzhafte Erinnerung.

Sie drückte ihr Rückgrat gegen die Sessellehne, begann zu schaukeln und bemühte sich

das Schuldgefühl zu überwinden, das ihr Herz ergriffen hatte. Dabei rieb sie ihr Privatestes auf dem

Kunststoffüberzug. Sprudelnd warme Empfindungen überlagerten ihre negativen, und sie erinnerte

sich lächelnd an einen praktischen Ratschlag von Ms Sunshine.

„Selbststimulation in Zeiten geringer Selbstsicherheit, unberechtigter Anspannung oder von

Selbstmitleid hilft eine bedrängte Seele wieder aufzurichten.“

Sie schaukelte weiter, holte die ‚Sutters Weekly‘ aus dem oberen Schubfach, warf sie auf den

Schreibtisch und rollte den Sessel in die richtige Stellung. Sie schlug die Zeitung auf der vorletzten

Seite auf, gelangte zu ihrem Sternzeichen im Horoskop und begann nach einem tiefen Seufzer zu

lesen.


Plünderung. Zerstörung. Ein Gefühl der Verzweiflung. Resignation ist nicht das richtige Wort.

Darüber bist du hinweg. Oder ist es über dir? Heute ist die Welt, die du kennst, am Ende. „Was soll

ich tun?“. fragst du dich wahrscheinlich. Ja, du hättest zu Hause bleiben sollen. Aber es wäre auch so

passiert, nur etwas anders. Es gibt nur einen Trost für dich: Von jetzt an kann es nur besser werden.

Das ist ein entscheidender Wendepunkt für dich. Alles, was du von nun an machst, wird anders sein.

Gehe behutsam vor und überstürze nichts. Lass es geschehen. So, to do. Scooby dooby do.

Telefonklingeln schreckte Candi auf. Bevor sie antwortete, überkam sie ein merkwürdiges Empfinden.

Sie zögerte einen Augenblick und dachte an den Rat ihres Horoskops. „Realife Consultants.

Chemicals sind die Bausteine des Lebens. Spreche ich mit Candi Powers?“

„Ich möchte Mr. Thorndorn sprechen …“, verlangte jemand mit heiserer Stimme am anderen Ende

der Leitung.

Sie stiess einen gellenden Schrei aus, hielt die Hand vor den Hörer und verband sofort mit Mr.

Thorndorn.






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