19. brauende disfunktion

 19. brauende disfunktion


„Kannst du das glauben?“ Micky trat frustriert auf die Bremse. „Wir stecken im Stau, weil die Tasty-

Freezette-Eisdiele gerade erst ihren ersten Laden in Lemon Heights eröffnet hat. Die Menschen sind

verrückt.“

„Du kennst Denver“, sagte er und nahm einen Schluck Java. „Ich weiss, weshalb uns alle hassen.“

Er schaute sich um. „Diese sind dieselben Spinner, die sich ärgern über Zigarettenrauch, Giftmüll

und Atomkraftwerke, aber die Todesstrafe, die Rüstungslobby und die Kriegsindustrie unterstützen.

Kein Wunder, dass die Dummköpfe sich mächtig aufregen über eine neue Eisdiele. Mit ihren verkorksten

Hirnen sind sie gelangweilt und leiden an dem schweren P.D.M.S.“

„Was?“ Denver stellte sich ein Initialwort vor: „Pretty Damn Much the Same?“

„Nein! Nein! Post Disillusionment at the Mall Syndrome. Es tritt einmal im Monat auf und zwar

nach der Prüfung ihrer Finanzen. Entweder können sie nicht finden, was sie suchen oder der Preis ist

zu hoch. Desillusioniert kehren sie aus dem Einkaufszentrum zurück und müssen einen weiteren

Monat warten.“

„Das ist eine Riesenarschbacke, insbesondere wenn ihr Lebensmotto lautet: Ich kaufe ein. Also

bin ich!‚“

„Du hast Recht. Was erwartest du von einer Stadt, deren Einkaufszentrum der zentrale Ort ist?“

Denver schüttelte den Kopf. „Sie sitzen alle in ihren Autos und warten, bis sie endlich am Tasty-Freezette-

Drive-Thru dran wären.“

„Ist das Leben nicht schön?“

Beide waren einen Moment still und lauschten einem Lied der Gruppe Pollution Circus, das der

lokale Universitätssender durch den Äther schickte. Schliesslich vermochte Micky dem Verkehrsstau

zu entkommen und die Strasse zu erreichen.

I have what you want. You want what I give. You give me nothing. I give you everything. You take,

not asking. I tell you something. You got no real right. I’ll leave you nothing.

Noch immer schweigsam fuhren sie vorbei an den Vorstadt-Siedlungen, die sich über die einst unberührten

goldenen Vorgebirge im Weichbild Sacramentos erstreckten. In einem Monat gebaut und

von den Mietern bezogen konnte man diese in Holzbauweise errichteten Wohnanlagen mit Garagen,

die die Wohnflächen an Grösse übertrafen, wegen ihrer Uniformität nicht voneinander unterscheiden.

„Jede Wohnung hatte Kabel-Fernsehen, eine Net-Homepage, ein Schwimmbecken in jedem Garten

und einen Fernsehstar als Haustier“, seufzte Micky. „Sie glauben einmalig zu sein, während doch

jede ihrer Handlungen von der Wiege bis zur Bahre kontrolliert wird: Homeland-Security-Versicherung.

Sie leben alle in einer virtuellen 3-D-Welt, alle bestimmt durch Redlichkeit und moralische

Strenge.

„He. Ich hab’ einen Witz für dich.“ Er blickte zu Denver hinüber und reichte ihm den halb mit

stark geröstetem Kaffee gefüllten Pappbecher. „Wie kann man eine Hausfrau zweimal zum Schreien

bringen?“

„Weiss ich nicht.“ Er nahm den Becher. „Wie machst du’s denn?“, fragte er, fläzte sich in den Beifahrersitz,

stützte die Füsse auf dem Armaturenbrett ab und biss in das Sticky Bun, das er im Sunbreads

entwendet hatte.

„Zweimal“, wiederholte Micky.

„Ja, richtig, zweimal“, fügte Denver hinzu, nahm einen Schluck und gab Micky den Becher zurück.

„Nun gut. Sag’s!“

„Zuerst fickst du sie in den Hintern und dann wischst du deinen Schwanz an ihren Vorhängen

ab.“


„Krank.“ Denver war schockiert darüber, dass Micky einen solchen Witz erzählen konnte! „Krank,

Krank, Krank!“ Er richtete sich plötzlich auf und betrachtete die Wirklichkeit durch die Windschutzscheibe.

„Es ist krank und anal, und du hast Recht“, verkündete Denver und drehte das Radio leiser. „Was

ist aus dem guten Leben geworden? Und was aus der Lebensfreude? Wir sind alle so oberflächlich

nett, so dass wir nicht mehr miteinander sprechen können. Aber du weisst verdammt gut, dass jeder

seine Meinung hat. Jeder unterdrückt sie um des lieben Friedens willen, aber eines Tages – er durchschnitt

die Luft mit seiner rechten Hand – endet alles, was sie zurückhalten, in einem riesigen Misthaufen.

Natürlich wird die Revolution nicht im Fernsehen übertragen.“ Er fuhr fort. „Man wird rein

gar nichts durch all die Kacke sehen.“

Micky wollte gerade seinen Senf dazugeben, doch Denver unterbrach ihn:

„Und dann dieses Arbeitsethos! Das göttliche Recht auf Sklaverei! So jeden Tag nach dem Frühstück“

Er steckte ein Stück Hönighörnchen in den Mund, „und nach dem Zähneputzen stürzen sie in

ihre mit monatlichen Riesenraten abzuzahlenden Autos und hetzen zur Arbeitsstätte, wo sie acht bis

zehn Stunden Zwangsarbeit leisten. Dann kehren sie in ihre individuellen Wohnungen in ihren

individuellen kleinen Automobilen zurück und lassen sich dann individuell vor dem Kabel-TV nieder,

um individuell weltweiten Zugang zu haben. Oh! Es ist solch eine perfekt kontrollierte kleine

Machiavelli-Welt, ein Polizeistaat, in dem sie eingepfercht leben.“

„Vielleicht?“ Micky versuchte etwas einzuwerfen.

„Ja, sie entfalten sinnlose Aktivität.“

Es besteht eine Hassliebe-Beziehung zwischen uns Künstlern und ihnen, der Gesellschaft, denn

wir machen etwas Sinnvolles. Wir stehen für die Freiheit der Selbstbestimmung, die sie mit Missgunst

betrachten. Ihr Neid gebiert Hass. Wir machen Unanständiges. Sie dagegen reinigen. Ein Teufelskreis.

Heil Peace!“. rief Denver aus und streckte seinen Arm zur Seite heraus, klopfte Micky auf die

Schulter und liess den Kaffee überschwappen.

„Ach, Spinner! Beinahe hätte ich mir deinetwegen Kaffee in den Schritt geschüttet.“ Er brachte

das Galaxy an der roten Ampel zum Stehen. „Bist du mit dem Plappern fertig?“, fragte Micky. „Ich

wollte gerade sagen, bevor du dich so aufregtest und mich dauernd unterbrachst: Hier, nimm ihn!“ Er

reichte Denver den Kaffeebecher. „Ich nehme an, das hängt mit der massiven Einwanderung zusammen,

die schon Jahre andauert. Ich meine, sie hört nie auf. Ich glaube, dass ein Drittel der

Bevölkerung aus Kalifornien stammt. Die anderen haben ihre irren Vorstellungen über Moral und

Rechtschaffenheit von aussen mitgebracht und verschmutzen das, was wir gemeinhin kennen als –

er blickte Zustimmung heischend zu Denver hinüber – kalifornisches Denken!“

„Ich kann dir folgen“, sagte Denver und hob den Becher zum Toast. „Wir sind eine seltene Gattung,

Micky, du und ich. Wir müssen uns von diesen Huren trennen. Alles, was sie können, ist darüber jammern,

wie gut es doch zu Hause war; aber sie scheinen blöderweise immer zu vergessen, dass sie in

einem Paradies leben. Schauen wir nur, was sie aus Los Angeles gemacht haben. Sie haben es in einen

Zoo verwandelt. Es ist zum La-La-Land verkommen, mit den Rädern der Popkultur mitten hineingeklatscht.“

Er biss kräftig in das Honighörnchen.

„Sag’ mal!“, warf Micky ein. „Zu welcher Generation gehörst du, wenn ich fragen darf?“

„Weiss ich nicht.“, murmelte Denver und kaute an seinem süssen Teigbällchen.

„Mach mir nicht den Beavis, du Butthead. Ich stell’ dir eine wichtige Frage.“

„Ich weiss schon, worauf du hinaus willst.“ Er schluckte das Stück hinunter und spülte mit starkem

Kaffee nach.“ Ich glaub’ sogar, dass ich es dir erzählt habe.“

„Man konnte das Stampfen aggressiver Rapmusik hören, die langsam entlang der Galaxy-Fahrtroute

anschwoll. Denver blickte hinüber zu einer Gruppe Teenager, gekennzeichnet durch Konsum-

Logos, die sie als Rebellion verstanden, wie sie ihnen MTV suggerierte. Sie rockten in ihrem Lifestyle-

Gefährt und bewegten sich zum Rhythmus der Musik, wobei sie Cola aus ihrem bevorzugten Fastfood-

Laden schlürften und unaufhörlich lächelten.

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„Lucki, Lucki!“ Er blickte zu Micky Hill hinüber, der in der Nase popelte, während er an der Ampel

auf das Umspringen von Rot auf Grün wartete. „Wohin fahren diese coolen Krieger wohl?“

„Nun, sie wollen einfach Kultur kaufen.“

„Noch ganz versunken in die Erinnerung an den letzten Kinohit aus Hollywood“, sagte Denver

und lächelte den Fahrer an. Er gestikulierte den übrigen Mitfahrern zu und zeigte auf Micky. Es schien

so, als ob ein kahl geschorener Kopf Barbies und Kens dazu bringen könnte in lautes Lachen auszubrechen.

„Sieht aus, als ob sie sich auf deine Kosten vor Lachen biegen.“

„Wie?“, fragte Micky, mit den Achseln zuckend. „Wollen Möchtegerns sein und wissen nicht, dass

sie nur Material sind und bereit, alles Organische wie dich und mich auszurotten.“

Erst nach einer kurzen Pause stellte Denver Mickys letzte Aussage in Frage: „Du bist organisch?“

„Ja“, stellte er fest. „Ich befinde mich in einem grossen Recycling-Fuck, ich meine: Flux, ebenso wie

du, Denver. Wenn dein Vater nicht diese verdammten Nono-Klammern in deinem Haus gelagert hätte,

hättest du nicht diese Skulpturen geschaffen. Ich erinnere mich daran, wie der Grid vor Aufregung

Wellen schlug, als sie entdeckten, dass du kriechende Büroklammern hattest.“

„Du weisst, dass ich ihn damals zum letzten Mal gesehen habe.“ Er hielt inne und sah das Auto

fortfahren.

„Ich bin’s Leid ausgelacht zu werden. Warum ist es cool, jemanden auszulachen und fortzusausen?“

„Sie machen sich über sich selbst lustig“, sagte er, während er nach links auf die Autobahn abbog.

„Nur wissen sie’s noch nicht.“

„Möchtest du noch Kaffee?“, fragte er. „Sonst trink’ ich ihn.“

„Nein. Gib mir die letzten Tropfen!“, verlangte Micky und nahm Denver den Becher ab. „Wolltest

du nicht einen Joint drehen?“

„Ich werd’s am Schwimmbecken machen“, warf Denver ein. „ Du weisst doch, welche Lösung ich

für das Weltproblem habe, nicht wahr?“

„Ja“, lächelte Micky und fuhr fort. „Ich kann mir’s denken, Denver.“

„Das stimmt. Diese Typen müssen sich ausdehnen. Sie müssen ihre Geschenke respektieren, anstatt

immer auf alles zu kotzen und die Natur zu zerstören. Ich hasse Heten-Arschlöcher!“ Denver

stampfte mit seinen Füssen auf das Armaturenbrett.

„Oh. Ich glaub’, du hast zuviel Kaffee getrunken. Du weisst wohl nicht mehr, dass ich hetero bin.“

Er knüllte den Papierbecher zusammen und schnipste ihn auf den Rücksitz.

„Ja, aber!“ Er dachte blitzschnell über eine Ausnahme nach, um Micky aus dieser groben Verallgemeinerung

auszuschliessen. „Du bist ein sensibles Arschloch. Weisst du, dass das den grössten

Muskel in deinem Körper hat? Wenn das so ist, muss er wichtig sein und du solltest ihn nicht ignorieren.“

„Gut zu wissen. Ob deine Eltern das auch wissen? Tauch ein in die vierte Dimension! Durchdringe

die Annalen der unteren inneren Organe! Lass ihn die letzten Tropfen seiner Extremitäten ausdrücken!

Es ist Zeit zur Säuberung.“

„Dehne Denver aus!“ Micky tippte ihm auf die Schulter und fing an, den Refrain eines obskuren

Liedes zu singen, das sie zufällig beide kannten;

Typen sind nicht stolz. Sie sind widerlich. Sie sind immer gierig. Typen sind nicht stolz. Typen

sind immer gierig. Sie stecken ihn überall rein. Sie treiben’s sogar mit Schafen.

Während er sich auf seinem Sitz rhythmisch bewegte, wiederholte er den Refrain und Denver fiel

ein. Das Galaxy raste vorbei an den Riverview-, River Heights-, Big River- und Riverend-Siedlungen,

die die Autobahn auf beiden Seiten säumten.

Sie wählten die River-Glade-Siedlung wegen ihres offensichtlich geringen Alters, obwohl alle Gemeinschaftssiedlungen sich im Wesentlichen glichen. Sie hätten wahrscheinlich eine grössere


Chance, nicht von den misstrauischen Wachhunden belästigt zu werden. Es war ein Wochentag, und

so trafen sie nur auf Kinder in Designer-Badekleidung und übergewichtige Mütter in T-Shirts mit

Fettpölsterchen.

Ein Eichhörnchen querte ihren Weg, als sie über die Beton-Fusswege fuhren von einer grünen Siedlung

zur anderen und schliesslich auf dem Parkplatz landeten. Während sie das Schwimmbecken suchten,

erkundeten sie die Gegend. Neugepflanzte Schatten spendende Bäume und Kamelienbüsche zierten

den herrlich grünen Rasen, der durchzogen war von weissen Pfaden, die ins Nichts führten.

Nachdem sie ihren Zielort erreicht hatten, machten sie es sich gemütlich und rauchten einen Joint

in der Nähe des Schwimmbeckens. Denver nahm sich ein Bier und steuerte auf einen Nylon-Liegestuhl

am äussersten Ende zu. Mick wählte eine bequeme Stelle unweit einer schlafenden Schönheit.

Er warf seine Jacke auf ein Liegesofa, breitete sein orangefarbenes Ministrandtuch auf dem Betonweg

aus und liess die ‚Sutters Weekly‘ neben sich auf den Boden fallen.

Er nahm sich ein Bier und stellte die Papiertüte mit dem restlichen Essenskram unterhalb des Liegestuhls

ab, um sie vor der sengenden Sonne zu schützen. Noch angezogen lag er auf dem Bauch um

die anderen Badegäste zu beobachten und öffnete das erste Pap’s Bier des Tages mit einem Knall.

Er wurde durch das Schreien der Kinder, die ihre selbst erfundenen Wasserspiele spielten, hypnotisiert.

Als er ein P in der Überschrift der ‚Sutters Weekly‘ tilgte, um es wie ein T aussehen zu lassen,

dachte Micky bei sich: Kleines Kind, was spielst du? Bist du ein Delphin an Land, der das Meer des

Lebens sucht, oder ein Seeräuber auf der Suche nach dem verborgenen Schatz? Vielleicht bist du eine

kleine Nixe, die auf die Einfahrt des Schiffes wartet? Meeresschnecke mit einem aufblasbaren Hula-

Hula-Ring. Bist du das Monster, das auf der der Sonne abgewandten Seite der Lagune lebt und glückliche

Seepferdchenfamilien, die gerade vorbeigaloppieren, frisst? Frau mit Büffelhaut im Badeanzug

mit Blumenmustern. Du siehst aus, als ob du gerade Pensionärin geworden wärst. Ich sehe, du bist

glücklich, leicht geistesabwesend und etwas gelangweilt.

Ms California lag dösend in der Nähe. Wie kamst du dorthin? Er rückte seine Sonnenbrille zurecht,

um besser sehen zu können. Nachdem er lässig die ‚Sutters Weekly‘ in Richtung des Mädchens

segeln liess, blickte er hinüber zu Denver Griess, der auf der anderen Seite des Schwimmbeckens ausgestreckt

lag. Er kreuzte seine Arme vor sich, legte sein Kinn auf ein Handgelenk und beobachtete

eine Schar Ameisen, die einem Spalt am Beckenrand zustrebten. Plötzlich drehte sich Ms California

um, erhob sich von ihrem Liegestuhl und sprang ins Wasser.

Er lenkte seinen verschleierten Blick auf die herumtollende Frau: gute Proportionen, perfekte Haut

und Haare, schlohweisse Zähne und kecker Busen, der von ihrem einteiligen schwarzen Badeanzug

festgehalten wurde. Micky kam zu dem Schluss, dass sie leider der Frauentyp war, der sich niemals mit

ihm abgeben würde.

Er drehte sich um, nahm einen kräftigen Schluck ‚Pap’s‘, und seine Gedanken flogen in der Mittagssonne

davon. Er begann darüber nachzusinnen, weshalb gewisse erblühende Frauen der kalifornischen

Rasse einfach alles ignorierten, was hässlich und fremd war, und kam zu dem Schluss, dass

das Phänomen hauptsächlich dem hellen Sonnenlicht Kaliforniens zuzuschreiben war. Die starke

Sonneneinstrahlung musste irgendwie alles Widerliche aus ihrem Gesichtsfeld verbannt haben. Sie

waren einfach damit gesegnet, nur die schönen und glücklichen Erscheinungen in ihrer Umgebung

wahrzunehmen. Daher würde Micky für sie dauerhaft unsichtbar bleiben.

Ich bin kein Alien, schlussfolgerte er, als er den Boden seiner Bierdose gegen den Beton-Gehweg

rieb. Die Haut ist in Ordnung: wenigstens keine offenen Wunden, ausser an meinem Kopf. Er betastete

seine Kopfhaut vorsichtig auf der Suche nach Blutschorf. Die Zähne sind einwandfrei; niemand

hat Mundgeruch bei mir festgestellt. Ich habe allerdings dieses üble Pigment-Muttermal auf meiner

Kopfhaut. Das hat mich heute Morgen fast zur Weissglut gebracht, als ich es im Rückspiegel erblickte.

Ich hoffe, sie glaubt nicht, ich hätte etwa Hautkrebs. Er nahm einen weiteren Schluck Pap’s und richtete

sich seelisch wieder auf.


Verdammt! Ich mache Ungewöhnliches im Namen der Kunst. Ich breche gern Dinge neo-erroristisch

nieder. Ich glaub’ nicht, dass mein Beruf sie auch nur im Geringsten interessieren würde.

Ausserdem würde sie sowieso nur ‚Bahnhof‘ verstehen.

Er streckte sein rechtes Bein aus und blickte zu der üppigen Meerjungfrau hinüber, als sie sich

aus dem Schwimmbecken wälzte. Sie lief an ihm vorbei und schüttelte sich, um Hände und Füsse

vom Wasser zu befreien; und die auf seine Haut niederprasselnden kühlen Tröpfchen empfand Mickey

als sehr erfrischend. Er beobachtete, wie sie ihren Stretchbadeanzug den Konturen ihrer Beine wieder

anpasste. Dabei ging sie leicht in die Hocke. Doch schenkte sie den ins Auge fallenden Schlagzeilen

der ‚Sutters Weekly‘ keinerlei Aufmerksamkeit:

ALIEN SPACE SHI’T’ in chinesischem Gebirge entdeckt.

Wissenschaftler halten es für möglich, dass die Chinesen über neue spektakuläre Kenntnisse vom

Weltraum verfügen.





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